Schwarzbau ist nicht so selten wie man denkt
Besonders in den 60er und 70er Jahren wurde oft nach dem Motto „ein bisschen mehr geht schon noch“ gebaut.
Schnell mal ein paar Ziegel mehr und schon ist der Kniestock etwas höher und der Dachboden kann ausgebaut werden. Und schon ist in ein paar Stunden der „Schwarzbau“ fertig.
War einem der Nachbar gut gesonnen und erstattete keine Anzeige, hatte der Schwarzbau auch gute Chancen stehen zu bleiben. Abertausende solcher Schwarzbauten gibt es in Österreich.
Oft wird dies aber erst später bemerk. Meist dann, wenn es um die Dokumente für den Verkaufsprozess geht und man in den Gemeinden nachhakt.
Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, aber auch diese sollten vor dem Verkauf bzw. Kauf bekannt sein.
Hier ist es wichtig genau hinzuschauen. Baubescheide, Abnahmeprotokolle bzw. Bauakteneinsicht sind beim Kauf von Altbeständen mehr als empfehlenswert. Selbst dann, wenn die Käufer alles so beibehalten wollen wie es ist.
Oft ist es nicht zu 100 % nachvollziehbar, dass Bestandsgebäude, bei denen keine Gefahr im Verzug ist und in einem top Zustand sind, zurück gebaut werden sollen. Doch hier kann nur die Gemeinde und somit der Bürgermeister abwägen und entscheiden.
Wer der Annahme ist, es gäbe eine Verjährungsfrist, liegt leider falsch. Auch wenn das Bauamt erst nach 10 oder 25 Jahren einen nicht genehmigten Bau feststellt, entstehen hohe Kosten und Aufwände für den Eigentümer. Eine akribische Prüfung ist also zu empfehlen.
Mandy Sobottka
Immobilienbetreuerin
CP Lifestyle Immobilien GmbH